‚Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)‘ – Film von Alejandro González Iñárritu

Veröffentlicht: 2. März 2015 in Filme, Kino, Kultur
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Fast hätte ich diesen Film nicht sehen wollen, weil der Trailer irreführend war. Es ist sicher auch schwierig in einem Trailer zu erzählen, worum es in dem Film geht, denn das ist eine komplexe Sache, und ich gehe nicht davon aus, dass ich den Film bis ins letzte Detail verstanden habe. Reingegangen bin ich eigentlich aus 3 Gründen: wegen des Filmemachers (von Iñárritu hatte mich Babel schwer begeistert), wegen des Oscar-Hypes und wegen einer Freundin, die den Film ‚interessant‘ fand.

Michael Keaton in ‚Birdman‘; Quelle: Filmstarts.de

Nun denn: Am Broadway vergießen die Schauspieler Schweiß und Blut, um mit einer Inszenierung zu Ruhm und Ehre zu gelangen, und zu Geld, welches eine nächste Produktion ermöglicht. Da ist es nicht schlecht, wenn der Regisseur Riggan Thomson, ehemals Filmdarsteller einer Comic-Ikone noch über übersinnliche Fähigkeiten des besagten Birdman verfügt. Und genau das macht den Film so interessant: Es ist die Verquickung von verschiedenen Realitätsebenen: nämlich die der Theateraufführung, die des wahren Lebens und die der Fähigkeiten Birdmans, durch die die anderen Ebenen beeinflusst werden. Das ist denn auch die absolute Stärke von ‚Birdman‘: wie Iñárritu es schafft, diese Ebenen kunstvoll miteinander zu verweben. Mich erinnert dies sehr auch an südamerikanische Filme (Iñárritu selbst ist allerdings Mexikaner). Es ist schon sehr lange her, als ich auf einem Filmfestival in Berlin einige davon gesehen habe, und dort kamen ähnliche Verknüpfungen vor.

Natürlich, wie der Trailer nahe legt, gibt es auch komische Szenen, doch das Lachen bleibt nicht die Hauptsache, denn diese ist der Schweiß, die Leidenschaft, die Hingabe, die Liebesqualen (obwohl es um keine Liebesgeschichte im klassischen Sinne geht, es geht vorrangig um dieses Thema: geliebt zu werden; – das ist denn zusätzlich Thema des Theaterstücks – und dann geht es noch um die Kraft der Imagination…) .

Hinzu kommt die großartige Besetzung mit Michael Keaton, Edward Norton, Emma Stone und Lindsay Duncan, um nur einige zu nennen. Großes Kino! Ein lohnenswerter Film, wenn auch alles andere als einfach.

Kommentare
  1. Maren Wulf sagt:

    Mir hat der Film auch prima gefallen. Und ich stimme dir zu: Er hat mit dieser Mischung aus Natürlichem und Übernatürlichem, die ganz selbstverständlich nebeneinander bestehen bzw. ineinander übergehen, tatsächlich etwas Südamerikanisches.

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