Archiv für die Kategorie ‘Isländisches’

Da habe ich mir ja etwas eingebrockt… fast fünf Monate nicht gebloggt, trotzdem Kultur genossen, und jetzt eine riesenlange Liste… Das schreit nach einem gehörigen Befreiungsschlag! Was also habe ich im Januar gemacht?

Die Edda von Mikael Torfason und Thorleifur Örn Arnarsson / Regie Thorleifur Örn Arnarsson, Gastspiel aus dem Wiener Burgtheater am Thalia Theater Hamburg

Das Stück ist mehr als eine Wiedergabe der alten Sagensammlung; vielmehr ist es auch eine ganz persönliche Stellungnahme des isländischen Autors Mikael Torfason, der die Bedeutung der Edda für die Isländer, die ihren Glauben an die germanische Götterwelt bis heute niemals ganz abgelegt haben, aufzeigt und mit autobiographischen Zügen versieht. Nicht zuletzt zeigt er auf, dass die Isländer damit einen kulturellen Gegenentwurf zum Christentum entwickelt haben, der in der isländischen Kultur bis heute tief verankert ist. Gerade das Persönliche in dem Stück hat mich sehr berührt – es war eine phantastische Inszenierung, mit das Beeindruckendste, das ich auf der Bühne seit Langem gesehen habe. Mit im Team war auch Jan Bülow, den ich kurz danach als jungen Udo Lindenberg im Kino sehen konnte. Aber mein Lob gebührt dem kompletten Schauspielteam, das an diesem Abend alles gegeben hat.

Szenenbild aus „Die Edda“; Quelle: Auf der Website des Thalia Theaters. Foto: Matthias Horn / Burgtheater

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl – Film von Caroline Link nach dem gleichnamigen Roman von Judith Kerr

Den Roman habe ich nie gelesen. Ich weiß noch, wie ich als Kind immer wieder in der Hamburger Öffentlichen Bücherhalle an dem immer an präsenter Stelle aufgestellten Buch vorbeikam. Allein, wegen des beknackten Titels konnte ich mich nie überwinden, das Buch einmal auszuleihen. Den Titel finde ich zwar immer noch doof, aber jetzt, ein halbes Jahrhundert gereifter, habe ich mich dann doch bequemt, ins Kino zu gehen…Es ist, wie ja oft bei den Filmen von Caroline Link, auch diesem Film eine gewisse Leichtigkeit innewohnend, der einen Gegenpol zu dem ansonsten doch schweren Stoff bildet und ihn so zu einem moderaten Film macht, der aufklärt, aber gleichzeitig auch berührt, aber ohne, dass er einen ins Bodenlose zieht (die Werbung um Weihnachten, dass dies ein Kinoerlebnis für die ganze Familie sei, fand ich allerdings dann doch überzogen). Die achtjährige Judith, Tochter des regimekritischen Kulturjournalisten Alfred Kerr, muss mit ihrer Familie fast von einem Tag auf den anderen das großbürgerliche Heim in Berlin eintauschen gegen ein Leben ohne festen Wohnsitz im Exil, herumgestoßen oder weitergereicht von einem Land ins nächste: In der Schweiz scheint das Leben noch beinahe leicht, doch muss die Familie nach Paris wechseln, wo sie kaum genug Geld hat, um die Miete zu bezahlen. Dennoch hält sie zusammen wie Pech und Schwefel, was sowohl Mutter als auch Vater und den beiden Kindern diese schwere Zeit letztendlich mit einer gewissen seelischen Unversehrtheit überstehen lässt. Das war sehr beeindruckend, diesen Zusammenhalt zu sehen, sehr berührend und sehr schön auch. Ein wunderbarer Film!

Was man von hier aus sehen kann – Roman von Mariana Leky

csm_9783832198398_2da71015a5Worum geht es in dem Roman? Gar nicht so einfach zu beschreiben… Geht es um die jahrelange Verbindung einer jungen Frau zu einem Mönch in Japan, in den sie sich verliebte, als er einmal in dem kleinen Dorf im Westerwald zu Besuch gekommen ist? Oder geht es um die Großmutter und dem Optiker des Dorfes, der all die Jahre in sie verschossen ist, es ihr aber niemals zu gestehen traut? Geht es um Hellsichtigkeit, da die Großmutter die Gabe hat, immer kurz vor dem Tod eines Dorfbewohners von einem Okapi zu träumen? Oder doch vielmehr einfach um die Menschen in dem kleinen Dorf, die zusammenleben und miteinander verbunden sind? Im Zweifelsfall geht es um all dies und noch viel mehr. Das Buch ist, wie ich finde, zu Recht sehr erfolgreich, denn es liest sich leicht und ist doch in seinem Gehalt schwer und schwierig. Die ganz Zeit über habe ich gegrübelt, warum es so wichtig ist, dass der Optiker als Optiker in die Geschichte eingeführt wird, bis ich endlich begriffen habe, dass es für ihn und in dem Roman darum geht, was man – von hier aus sehen kann… Ich mochte das Buch, das mir von einer Freundin weitergereicht wurde, sehr. Nun habe ich selbst es schon weiterverliehen, doch freue ich mich schon, wenn es wieder eintrifft. Ich möchte es bald ein zweites Mal lesen, denn ich glaube, dass ich noch viel, sehr viel in dem Buch entdecken werde.

Karl Lagerfeld – Visions – Ausstellung im Ernst Barlach Museum, Wedel

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Ausschnitt aus einer Fotowand im Wedeler Ernst Barlach-Haus

Ach naja, nee. Was soll ich über diese Ausstellung schreiben? Ja, ich war da. Ja, ich habe mich endlich und erstmalig mit seinem Werk beschäftigt. Als Mensch finde ich ihn sehr faszinierend, mit seiner Schnodderschnauze, seiner Arroganz und mit seiner Arbeitswut – das beeindruckt mich sehr. Seine Arbeit hat mich jedoch trotzdem  nicht dazu animiert, tiefer einzusteigen. Ich fand, auch bei den ausgestellten Fotos, dass er dem schönen Schein aufgesessen ist, der Eleganz der Models und dem Reiz der jugendlichen Männer. Aber so recht vorgedrungen zu dem, was Karl Lagerfeld darüber hinaus bewegte, bin ich nicht.


Streichquartett-Abend mit dem Quatuor Modigliani in der kleinen Elphi
Gespielt wurde: Phlippe Hersant,
Streichquartett Nr. 6
Maurice Ravel, Streichquartett F-Dur
Camille Saint-Saëns, Streichquartett Nr. 1 e-Moll op. 112

Ich erinnere mich noch an das spannungsreiche und dennoch leicht dahinfließende Stück von Maurice Ravel, das gefühlvoll eine ganz besondere Stimmung beschreibt, wie wenn man berückt ist von etwas, das einen auf nie gekannte Weise berührt und entzückt…. Das Streichquartett von Saint-Saëns hat eine herrlich beschwingte Melodie, die noch lange nachwirkt  ich freue mich so sehr, dass ich dieses Streichquartett-Abo habe, und das gebe ich auch weiterhin nicht so schnell auf!

 

Ich behaupte ja, dass ich mich nicht vor die Glotze knalle und meinen Verstand beiseite lege. Faktisch haben wir ja auch keinen Fernsehempfang, irgendwie weiß ich gar nicht genau, wie ich das anschließen müsste. Mir fehlt aber deshalb noch lange nichts, denn die Mediathek hält die Sendungen ja noch eine Weile bereit, und ehrlich gesagt nutze ich die ja auch nur „in Notfällen“. Nein, ich finde es nach wie vor gut, eine Blu-ray oder eine DVD in einen entsprechenden Player zu schieben, gucken, was geguckt werden will, und dann aus die Maus. Mein Sohn kennt es sowieso nicht anders.  Es ist aber trotzdem beinahe ein beinahe allabendliches Ritual, etwas zu gucken.

Wir hatten gerade angefangen, nochmal die Star Trek-Filme anzuschauen, wobei wir uns hier nur auf die guten konzentriert haben, sprich überwiegend die „geraden Zahlen“: Star Trek II („Der Zorn des Khan“), III („Auf der Suche nach Mr Spock“), IV („Zurück in die Gegenwart“ – für mich immer noch einer der besten Filme) und VI („Das unentdeckte Land“).  Und dann kam noch Star Trek XI, Captain Kirk, Mr Spock und Co in der neuen Besetzung, die wirklich etwas taugt, wie ich finde. Es lebe Science Fiction! Hier ist wirklich alles möglich!

Bevor ich jetzt aber in unhaltbares Retro-Schwärmen verfalle, muss ich mal ganz gehörig nachdenklich werden. Aufmerksame Follower meines Blogs (und, danke, dass Ihr bis hier durchgehalten habt, diesen Artikel zu lesen, ich liebe Euch und werfe Euch tausend Kusshände zu) werden ja wissen, dass ich keine Freundin von Krimis bin. Dieses Genre fasse ich nach wie vor nach Möglichkeit nicht an, oder wenn, mit Glaceehandschuhen. Ich weiß, ich weiß, ich verpasse dadurch sicherlich auch literarisch einiges, aber damit muss ich eben leben. Ich mag den Umgang mit dem Tod nicht. Zu viele Leichen pflastern gedanklich meinen Weg, würde ich Krimis lesen oder anschauen, und das gefällt mir nicht. Ein Mord, kaltblütigste aller Taten, und die Welt fällt nicht auseinander? Das gibt es für mich nicht.

Bild gefunden auf miss.at

Nur wenn ich schon eine derart strenge Einstellung zu Krimis habe, wieso in aller Welt schaue ich mir eins ums andere Mal die Folgen von Game Of Thrones an? Hier wird ja nun gemeuchelt, gelogen, gehurt, hintergangen und was noch alles am laufenden Band. Wieso kann ich das aber akzeptieren, irgendwie? Ehrlich gesagt stehe ich vor einem Rätsel. Es ist mit Abstand das Brutalste und Herzloseste, was ich je gesehen habe, und doch fesselt mich diese Serie, und ich will immer wissen, wie es weitergeht, selbst wenn die Brutalität auf die perfideste und überraschendste Weise in mein Fernsehzimmer hereinbricht. Es sieht mir echt nicht ähnlich, dass ich ausgerechnet diese Serie gucke, aber ich tue es. Die Gründe sind mit Sicherheit nicht darin zu suchen, dass es mich antörnt, wenn die Leute reihenweise sterben müssen. Aber ich kann nicht anders als zu sagen, dass diese Serie verdammich gut gemacht ist. Ich finde ja, sie bedient sich der cineastischen Dimension. Jedes Bild ist trotz der Brutalität genauestens in Szene gesetzt und dazu hochästhetisch (sogar die Leute nach einem Kampf sehen noch einigermaßen brauchbar aus :-)). Der Wechsel der verschiedenen Regionen in den sieben Königslanden und dem Exil ist reizvoll, auch die verschiedenen kulturellen Aspekte sind interessant. Fantasy hat mich persönlich ja noch nie gestört, und hier zeigt sich einmal mehr, was für Höhenflüge dabei genommen werden können, und das fasziniert mich sehr. Hinzu kommt, dass die Charaktere stark und facettenreich sind, interessant, und die Handlungsweisen der ProtagonistInnen sind überwiegend überraschend und wenig vorhersehbar (jedenfalls für mich, die ich keiner Fliege was zuleide tun kann). Das bringt die überraschendsten Wendungen mit sich, die mich unweigerlich in Bann ziehen.

Also gucke ich weiter. Die ersten vier Staffeln haben wir schon in einem ziemlich kurzen Zeitraum geguckt, was gut ist, da die Handlungen derart komplex sind und es wirklich viele Protagonisten verschiedenster Lager gibt, sodass wir dadurch den Faden nicht so schnell verlieren. Noch vier Staffeln. Puh. Wollen wir mal hoffen, dass ich nicht vollkommen verroht auf diese Welt zurückkehre, nachdem ich alles gesehen habe. Aber in Anbetracht der relativen Friedfertigkeit der Menschen um mich herum, von denen sicher auch einige dieser Serie verfallen sind, wie ich annehme, wird’s wohl irgendwie gehen.

 

Tja – worüber handelt dieser isländische Film? Er zeigt die Umweltaktivistin Halla, die  die Strom-Zuleitungen zum Alumiumkraftwerk sabotiert – und das im Alleingang. Er zeigt uns „die Bergfrau“, wie sie sich nennt, bei der Arbeit, was nicht nur spannend ist, sondern auch interessant. Und dann erhält sie die Nachricht, dass ihrem Adoptionsantrag, ein Kind aus der Ukraine bei sich aufzunehmen, stattgegeben wird. Was aber bedeutet das für ihre Aktionen?

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Perfekte Tarnung der Bergfrau bei einer Polizeikontrolle: Halldora Geirhardsdottir als Halla in „Gegen den Strom“; Bildquelle: Filmstarts.de

Hallas Aktionen werden begleitet von einer Gruppe von Musikern, die den Geschehen beiwohnen, wie Kommentatoren zur Geschichte von der Bergfrau . Nach Auftauchen der Aussicht, ein Kind zu adoptieren, erscheinen zudem drei ukrainische Sängerinnen, die von nun an ebenfalls mit im Bild (und Ton) sind.

Die musikalischen Auftritte waren komisch (im Sinne von witzig), und machten den Film zu etwas ganz besonderen, weil die reale Ebene des Filmes, die Wirklichkeit der Sabotageakte mitsamt der sich anschließenden Suchaktionen dadurch eine Art Überhöhung erfährt. Und auch, weil die Geschichte an sich in gewisser Weise in den Hintergrund gerät – dadurch wird der Film vielmehr zu einer Charakterstudie.

Sehr empfehlenswert, dieser Film, und einmal mehr wohltuend, einen Film aus einem Land zu sehen, aus dem vergleichsweise wenig Produktionen den Weg zu uns nach Deutschland finden. Es ist eine andere Bildsprache, eine andere Perspektive als die, die in den Filmen, die ich sonst sehe, vorherrscht, und das ist auf jeden Fall sehr bereichernd. Ich wünschte mir mehr Filme aus anderen Ländern als den gängigen (wie USA, England, Deutschland, Frankreich) in die deutschen Kinos!

nachislandJaaa – der Titel ist Programm…! Und zwar meines: Dieses Jahr geht es für mich, und zwar schon ganz bald, nach Island. Kein Wunder, dass ich mir dann genau diese Literatur aussuche…

Der Protagonist, ein Engländer aus reichem Elternhaus im 19. Jahrhundert, macht sich auf, nach den Wurzeln seiner früh verstorbenen Mutter zu forschen. Diese war gebürtige Isländerin, und er weiß so gut wie nichts über sie. Mit an Bord ist ein befreundeter Wissenschaftler und ein isländischer Möchtegern-Geschäftsmann, der mal auf der Flucht und dann wieder auf der Suche ist: nach seiner großen Liebe und dem Geschäft seines Lebens… – und ein Buch reist mit, geschrieben von dem Diener oder Begleiter seines Vaters, der ihm auf den Weg mitgab, das Buch unbedingt zu lesen…

Und in der Tat: Island ist ein schwieriges Reiseland, ungastlich, und die Ureinwohner sind zudem recht seltsam. Hinter jedem Busch und Berg lauert ein elfenhaftes Wesen oder doch wenigstens eine Geschichte um dasselbige, und wenn das nicht, doch mindestens eine Geschichte um die Menschen, die dort leben. Es ist eine unwirkliche und unwirtliche Umgebung, durch die der Protagonist reist, und zunächst wird er nicht recht klug aus den Begegnungen um ihn herum. Nur langsam lüftet sich der Vorhang, und er erfährt die Geschichte, die eng mit seinem Schicksal verbunden ist…

Die Geschichte hat einige unwirkliche, geradezu mystische Anteile, die spannend zu lesen sind, und doch dabei rätselhaft. Es ist vielleicht ein Buch, das nur in dieser mystischen isländischen  Atmosphäre entstehen konnte, und auch nur von einem Isländer. Ich mochte es.

Um es gleich vorweg zu nehmen: diesen Roman habe ich nicht durchgelesen. Sowas passiert mir ja nicht allzu oft, eigentlich lese ich Bücher, wenn ich sie angefangen habe, durch, „auf Gedeih und Verderb“. Doch bei diesem musste ich aufhören…

Als kleines Kind strandet Salvör, genannt Salka Valka, mit ihrer Mutter in einem kleinen Dörfchen, irgendwo in den Ostfjorden. Es sollte eine Unterbrechung der Reise nach Reykjavík sein, da zunächst das Geld nicht für eine Weiterfahrt reichte. Doch dann bleibt die Mutter an diesem Ort, in dem es immerzu regnet und an dem es auch sonst nicht besonders gastlich ist. Die beiden finden nur schwer Anschluss, vor allem Salvör wird von den anderen Kindern gemieden. Irgendwie ist sie anders, und doch aus härteren Holz geschnitzt. Sie ist, trotz diverser Verletzungen, beispielsweise durch ihre Mutter, die sie wenig beachtet, energisch und durchsetzungsfähig. Daran wird auch der neue Freund ihrer Mutter, ein höchst unzuverlässiger Kerl, nichts ändern…

So weit der erste Teil. Der zweite wurde dann sehr politisch und verworren für mich, was sicherlich auch einem Mangel an Konzentration geschuldet war. Salvör, mittlerweile zur jungen Frau herangewachsen, schließt sich einer politischen Gruppe an, die sich von dem ortsansässigen Funktionär, der als Ladenbesitzer und Geschäftsmann den kompletten Ort in seinem Griff hat, da er alle Geld- und sonstigen Geschäfte für alle Dorfbewohner regelt, distanzieren und beispielsweise den gefangenen Fisch selbst weiterverkaufen will. Dies hat jedoch zur Folge, dass das empfindliche Gleichgewicht der Dorfbewohner und das zwischen arm und reich, ins Schwanken gerät – zum Nachteil des Dorfes…

Salka Valkas eigenes Schicksal ist mit diesen politischen Aktivitäten verknüpft, aber die politischen Diskussionen und seitenweisen Reden politischer Funktionäre gelangten derart an Übergewicht, dass es mir zu viel wurde, auch konnte ich nicht recht folgen und wusste irgendwann auch nicht mehr, warum. Deshalb habe ich dann auf Seite 260 aufgehört, mich dafür zu interessieren. Schade. Naja, aber so ist es. Vielleicht ein andermal. Aber erstmal bestimmt nicht.

6087890Dieser Roman von Jón Kalman Stefánsson ist schon etwas älter und mir nicht neu. Dennoch ist er mir besonders in Erinnerung geblieben, denn durch ihn habe ich mich in die Bücher dieses Ausnahme-Autors verliebt… Und diese Liebe hat sich durch die erneute Lektüre nur einmal mehr verfestigt.

Ein Junge muss den Verlust der Mutter verschmerzen. Und nun taucht plötzlich eine Stiefmutter auf, eines Morgens kommt sie einfach aus dem Schlafzimmer des Vaters und kocht einen grässlichen Haferbrei – und dies ab jetzt jeden Morgen! Auch seine Klassenkameraden befinden: Du hast nun eine Schwiegermutter – Du bist erledigt…!

Doch geht es nicht nur um den kleinen Jungen. Auch seine Vorfahren, allen voran sein Urgroßvater, ein unsteter Mann, dessen Erfolge und Misserfolge sich in der Waage hielten, wird unter die Lupe genommen, und sein menschliches, allzu menschliches Verhalten wird ebenfalls in wunderbaren Bilder voller Sehnsucht und anderen Leidenschaften  beschrieben. So wird die Geschichte der Urgroßeltern erzählt, einer leidenschaftlichen Liebe mit einer Menge Aufs und Abs, mit Seitensprüngen, möglichen Liebschaften und der spanischen Grippe.

Jón Kalman Stefansson bedient sich einer atemberaubenden Sprache, die mit waghalsigen, aber unglaublich schlüssigen Vergleichen ein originelles Bildwerk entwirft, das tief, tief unter die Haut geht und von den wirklich wichtigen Dingen im Leben handelt wie Liebe, Trauer, Träume und den Tod.

Viele der Themen sind mir auch aus anderen Büchern schon bekannt, gerade in dem letzten zweiteiligen Roman tauchen einige Elemente wieder auf.

In Jón Kalmans Romanen knistert es, gerade so, wie in den Sternen. Unbedingt lesenswert! Auch zum zweiten mal!

 

2x-stefanssonDen ersten Roman hatte ich ja schon gelesen, aber anlässlich der anstehenden Lektüre des zweiten Teils habe ich ihn mir erneut zu Gemüte geführt.

Um was es in diesem Zweiteiler geht, ist gar nicht einfach zu beschreiben. Im Mittelpunkt steht Ari, der an einem Morgen vor 2 Jahren das Geschirr vom Küchentisch wischt – und seine Familie daraufhin verlässt; auch seine Arbeit im Verlag schmeißt er hin, ebenso bricht er seine literarischen Versuche ab. Er flieht nach Kopenhagen, beginnt dort ein neues Leben.

Erst ein Brief seines Vaters, der ihn vor seinem bevorstehenden Tod noch einmal sehen will, ein Brief von seiner Stiefmutter, die Urkunde seines Großvaters und zwei Zeitungsartikel locken ihn wieder zurück nach Island, zu seiner Vergangenheit, der er sich nun endlich stellt. Sein Freund, der zum Teil als Ich-Erzähler fungiert, holt ihn vom Flughafen ab. So sind es nur wenige Tage, von denen dieser Roman handelt; ständige Rückblicke, innere Monologe über die Vergangenheit und andere Arten von Ausführungen, die Ari in diesen Tagen begleiten, werden ausführlich beleuchtet – und daraus setzt sich ein komplexes Bild der Gesellschaft und der inneren Seelenzustände der Isländer zusammen. Jón Kalmans Blick bleibt dabei immer menschlich-liebevoll, selbst bei größeren Verfehlungen. Alles Verhalten heute hat seine eigene Geschichte, und diesem wird in den beiden Büchern gebührend Rechnung getragen. Es sind menschliche Geschichten, teilweise rührend oder auch komisch, beispielsweise wenn der alte Arbeiter im Fisch nur noch gnadenhalber weiterarbeiten darf und mit roter, tropfender Nase und eisigkalten Händen immer wieder innehält, um Gedichte vorzutragen, oder wenn ein altes Paar sich über die Lustgeräusche der Nachbarn zunächst fürchterlich aufregt, nur um kurz darauf davon angesteckt zu werden und selbst im Schlafzimmer verschwindet. Doch auch ein einschneidendes Erlebnis aus Aris und des Ich-Erzählers Jugend bekommt durch einen Zeitungsartikel eine neue – zerschmetternde – Erkenntnis.

Ich mochte auch den zweiten Teil des Romans, ich kann gar nicht anders, denn Jón Kalman Stefansson ist ein gnadenlos guter Schriftsteller, dessen tiefe und nachdenkliche Blicke auf die menschlichen, allzu menschlichen Vorgänge um ihn herum mich tief berühren. Dennoch ist mir die Lektüre diesmal schwerer als sonst schon gefallen, was daran lag, dass so wenig passiert und statt dessen viel reflektiert wird. Auch sind es unglaublich viele Geschichten, die Jón Kalman erzählen will und erzählt, so dass ich mehr als einmal den Faden verlor. Das kann aber auch daran liegen, dass ich zu unkonzentriert gelesen habe, denn etwas Ausdauer sollte man für diese anspruchsvolle Literatur durchaus mitbringen. Es lohnt sich aber! Sehr sogar!

Unzufrieden war ich mit den Covern. Obwohl beide Bücher zusammengehören, sieht man es der Aufmachung nicht an, trotz ansonsten wirklich liebevoller Ausstattung.

 

Und dies war das ganze Programm im großen Saal der Elbphilharmonie:

Charles Ives: The unanswered question / Two contemplations Nr. 1 (1906)
Anna Thorvaldsdóttir: Aeriality (2011)
Haukur Tómasson: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 (Uraufführung)
Igor Strawinsky: L’oiseau de feu (Der Feuervogel) / Ballett in zwei Bildern mit Introduktion (1910)

Es ist ganz selbstverständlich, dass solche Stücke wie das von Charles Yves in einem so wundervollen Raum wie dem großen Saal der Elbphilharmonie einfach gespielt werden muss: Die Musiker haben sich auf die verschiedenen Ebenen innerhalb des Publikums verteilt, um genau zu sein, die Trompete, die die Fragen stellt, sowie die Geigen, die dem Dialog zwischen der Trompete und den antwortenden Holzblasinstrumenten – als einzige mit dem Dirigenten auf der Bühne verbleibend – einen unerschütterlichen Rahmen geben. Und so klingt der Saal, ist voller Musik, die einzelnen Standorte der Streichinstrumente vermag ich nicht auszumachen, und doch ist alles deutlich und klar zu hören. Die Geigen bilden einen mystisch wirkenden Grundton, der aber Halt gibt, wenn die Trompete 7 mal fragt, und die Holzbläser sich in Antworten versuchen, die von mal zu mal dissonanter klingen. Und sie tun es nur 6 mal. Die siebte Frage bleibt unbeantwortet, bleibt im Raum stehen, während die Streichinstrumente weitermachen. Es sind acht Minuten Musik, die es absolut in sich haben. Charles Yves hat es dem Dirigenten überlassen, wann die einzelnen Fragen und ihre Antworten über die ewigen Streicher gesetzt werden. Nur sollten die Streicher am Ende allein spielen, so die Vorgabe. Ein intensives Stück, das viel Raum für Interpretation und philosophischer Betrachtung lässt – toll!

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Anna Thorvaldsdóttir und Haukur Tómasson beim Einführungsgespräch

Anna Thorvaldsdóttirs Stück „Aeriality“ hatte ich mir schon auf Youtube angehört, um nicht unvorbereitet zu sein – am Ende war ich es doch: Denn so klar und deutlich setzen sich die einzelnen Musikinstrumente in dem (Klang-)Raum durch, wie es auf einem Video am heimischen Bildschirm nicht möglich ist.
Es ist schon merkwürdig: Bei isländischen Künstlern denkt man doch allemal zuerst an die großartige Natur des Landes, und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sehr viele isländische Künstler sich auch ihre Inspiration aus der Natur holen. Auch Anna kann davon nicht frei gewesen sein, wenn sie die Töne durch den Raum schickt wie eine bleierne Wolke, die doch bei näherem Hinhören gar nicht  homogen klingt – und die großartige Akustik setzt diesem Tribut: viele Einzelstimmen werden hörbar und transportieren sich. Die bleierne Wolke, die dann doch zu verfliegen und kurzfristig einem Sonnenstrahl Raum zu geben scheint… Der Titel Aeriality ist ein Wortspiel, vielleicht auch ein Hinweis, um diese Musik deuten zu können, die zunächst so düster daherkommt und sich dann ein Stück weit in Wohlgefallen auflöst. Anna Thorvaddottirs Musik hat mich so sehr an die großen Gemälde von Anna Gudjónsdóttir erinnert; ich sehe eine Verbindung zwischen der rätselhaften Verborgenheit einer Naturempfindung, die aber doch intensiv aus den Bildern spricht – und auch aus Anna Thorvaldsdóttirs Musik.

Das mit der Natur habe ich bei Haukur Tómassons 2. Klavierkonzert jedoch nicht in dem Maße herausgehört. Am Flügel saß übrigens Vigingur Olafsson (Jahrgang 1984!!), der sich in die hochabstrakte Gedankenwelt zeitgenössischer Musiker hineinzusetzen vermag – eine riesige Leistung! Die Töne zwischen Klavier und Orchester stehen in einem ständigen Dialog, bestehend aus vielen einzelnen Tönen und mehr oder eher weniger melodischen Versatzstücken, der mich eher an komplizierte mathematische Berechnungen erinnern lässt, als an Naturgewalten. Es ist ein toller Kontrast, der hier bei der Musikauswahl vorgenommen wurde: Die düster-bleierne Musik Annas gegenüber dem komplizierten und beinahe verspielten Gedankenspiel von Haukurs Komposition – beide großartig, beide so unterschiedlich! Auch dieses Stück habe ich sehr genossen.

Nach der Pause gibt es dann noch Strawinskys Feuervogel, der so ganz anders ist als das Stück von Charles Yves, obwohl doch beide im Abstand von drei Jahren – nämlich 1906 (Yves‘ Stück) – Yves war aber seinem Zeitgeist sehr weit voraus –  und 1910 – entstanden sind. Der Feuervogel ist ein tolles Stück, mit schillernden, beinahe verklärten Zügen, und dann wieder absolut wild und ungebändigt. Spätromantisch, halt. Herr Salonen hat auch dieses Stück mit viel Inspiration dirigiert, es war ganz großartig. Ich möchte so gern einmal diese Ballettmusik mit Tänzern sehen, ich muss mal schauen, vielleicht hat meine Hamburger Staatsoper das ja im Repertoire…

Im Anschluss an dieses unglaublich tolle Konzert, nach einiger Wartezeit und einem Freigetränk, um viertel vor 12 spielte im Rahmen des Island-Festivals, das ja diesen Februar in Hamburg stattfindet, noch Júníus Meyvant  aus seinem neuen Album »Floating Harmonies« auf. Es mag an vielerlei gelegen haben, dass mir dieses Konzert nicht zusagte. Zum einen war das andere Konzert mit diesen sehr ausdifferenzierten Tönen noch präsent. Wie soll da eine oder mehrere E-Gitarren gegenan kommen? Június ist ein Musiker der leisen Töne, mit seinen Brüdern und seinem Vater auf der Bühne kamen diese Jungs einfach nicht gegen die Aura eines ganzen Orchesters gegenan. Und ich will ja überhaupt nicht sagen, dass nicht auch Rock oder Pop in der Elphi gespielt werden sollten – aber diese Musik verlangte meiner Meinung nach nach einem anderen Rahmen, intimer, wo man dem Musiker nicht von hinten oben auf die ungekämmten Haare glotzt, sondern seine Mimik, überhaupt seine ganze Ausstrahlung viel näher mitbekommen kann. Ist meine Meinung. Und da ich eher gar nicht in Rockkonzerte gehe, ist es noch nicht mal eine fundierte…

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Eine dolle Bühnenschau, aber durch meine Perspektive von Bereich T1 auf der 16. Ebene hat sich die Musik nicht vermittelt

Spät ist es dadurch geworden, doch es war ein ganz besonderer Abend, von dem ich noch lange zehren werde. Tja, und die Elphi… die ist ein Thema für sich, die hier im Blog bald ihren eigenen Beitrag verdient.

In letzter Zeit gelesen

Veröffentlicht: 28. Dezember 2016 in Bücher, Isländisches, Kultur, Literatur

Mein Hang zur Dokumentation treibt mich an, doch wenigstens aufzulisten, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Es war zum Teil nicht leicht, mich auf das Gelesene zu konzentrieren, wiewohl es wichtig für mich war, mich abzulenken. Und das wird es auch in Zukunft bleiben, hoffe ich. Lesen und andere kulturelle Beschäftigungen scheinen für mich lebensnotwendig zu sein, vielleicht ist der Gedanke des Eskapismus als Beweggrund zu lesen – etwas, das ich doch eigentlich weit, weit von mir weise – doch gar nicht so verkehrt. Das Andere, auf das es sich zu konzentrieren gilt, scheint mir doch sehr wichtig zu sein, damit ich mich dann auf die Gegenwart wieder ganz einlassen kann. So jedenfalls stellt es sich für mich dar. Es hilft mir sehr. Bislang kann ich mich auf andere Dinge konzentrieren, doch ob das so bleibt, weiß ich nicht. Ich ahne, dass andere, schwere Phasen kommen werden, Phasen der Trauer, vielleicht sogar Depression?

Nun denn.

„Der Grund“ von Anne von Canal

978-3-499-26882-3Dies Buch hatte ich mir dringend zum Geburtstag gewünscht, denn ich hatte eine tolle Rezension dazu bei meinem Blogger-Kollegen Kaffeehaussitzer gefunden. Und die Lektüre hat sich gelohnt: Was dem Protagonisten und seiner Familie zustößt, hat mich ordentlich mitgenommen. Sehr geschickt ist der Roman aufgebaut, denn er beginnt mit dem Jetzt-Zustand eines offensichtlich unter Bindungsängsten leidenden mittelmäßigen Bordpianisten, der in seinen Erinnerungen kramt und doch als vielversprechender intelligenter junger Mann seine Karriere begann. Aber wer ist er? Was war er, und warum war er es? Es ist zugleich die Suche nach der eigenen Authentizität, die durch verschiedene Umstände nicht leicht zu finden ist. Es ist ein starker, lohnenswerter Roman über einen Menschen, der scheinbar in der Mittelmäßigkeit ankommt, wenn man nicht den Weg sieht, den er zu diesem Stück Normalität zurückgelegt hat. Tja, ist jetzt doof, dass gerade Weihnachten war – glücklich sind die, die bald Geburtstag haben und damit Chance auf einen Wunsch …

„Am Hang“ von Markus Werner (abgebrochen)

Hier muss ich irgendwann noch einmal ansetzen, denn ich glaube, das Buch ist sehr lesenswert. Mir fehlte die Konzentration dazu, deshalb musste ich es beiseite legen. Doch gefiel mir durchaus der Zusammenprall zweier absolut unterschiedlicher Menschen, und ich hätte gern gewusst, wie es weitergeht. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben… und dass ich ein Buch nicht zuende lese, kann ich kaum auf mir sitzen lassen…

„Nichts als Gespenster“ von Judith Herrmann

u1_978-3-596-15798-3-55389598Seit mir einmal von einer Dozentin an der VHS eine Kurzgeschichte von Judith Herrmann vorgelesen wurde, habe ich ein Ding am Laufen mit ihr. Die Geschichte, die ich damals hörte, war so kunstvoll und voller tiefer Emotionen erzählt, wie ihr Aufhänger banal war. Seitdem suche ich diese Geschichte, und leider hat auch die Dozentin (die mir mittlerweile eine Freundin ist) diesen kurzen, intensiven Text verbummelt. Doch auch in diesem Erzählband war er nicht zu finden. „Nichts als Gespenster“ erzählt Geschichten von zwischenmenschlichen Begegnungen, die aber eine gewisse Tragik beinhalten. Jede Geschichte erzählt in gewisser Weise von einer Reise, die sich sowohl äußerlich abspielt, als auch innerlich. Mir haben die Geschichten gefallen, jedoch tangierten sie mich kaum, vermutlich, weil in den Geschichten die Problematik von Menschen unter 30 Jahren behandelt werden, sage ich jetzt mal etwas abgeklärt.

„Das Seelenhaus“ von Hannah Kent

9783426199787-33118006Eine Australierin schreibt über eine wahre Begebenheit im alten Island – kann das gut gehen? Oh ja, und wie!!! Hannah Kent hat sich in die Welt der bäuerlichen Torfhäuser Islands des 19. Jahrhunderts intensiv hineingedacht und die Geschichte der Frau aufgeschrieben, an der 1830 die letzte Hinrichtung in Island vollzogen wurde. Wir sitzen mit Agnes Magnusdottir in der engen Torfhütte, atmen die rauchgeschwängerte Luft, hören den Husten der Bewohner und riechen förmlich den Rauch aus Schafsmist und die menschlichen Ausdünstungen, sind ganz nah an der vermeintlichen Verbrecherin, die doch selbst Opfer der Begleitumstände geworden ist… Es ist ein starkes Buch, packend geschrieben und mitreißend. Absolut empfehlenswert!!!  Dies Buch gehört ganz sicherlich zu einem der Lese-Highlights in diesem Jahr!

 

Dieses Jahr war scheußlich. Viele, viele Menschen wurden aus dem Leben gerissen, einfach so. Ich will gar nicht von der Angst sprechen, die so manche/r in dieser letzten Zeit empfindet, wenn man an Aleppo oder Berlin, an Nizza oder Paris denkt und an all die Orte, wo Grausames passiert ist. Wie muss es sich anfühlen, wenn es nicht möglich ist, von seinen Lieben Abschied zu nehmen, wenn diese viel zu früh und viel, viel zu plötzlich aus dem Leben gerissen werden? Ich weiß es nicht… Bei uns waren es drei Monate. Drei Monate von der Diagnose bis zum Tod (am 21. Oktober). Wobei bei der Diagnose noch lange – wenn ich das Wort „lange“ überhaupt benutzen sollte – nicht klar war, wie lang er noch zu leben hatte. Dumm waren wir sicher, blind, aber das ist nun auch egal. Die Leidenszeit war kurz, und die Lebenszeit ebenfalls. Lang. Kurz. Sind das überhaupt Maßstäbe, mit denen eine Lebensdauer messbar wäre? Allerhöchstens subjektiv. Früh? Spät? Was sind das für Begriffe, die doch so gar nicht greifen…

Dies jedenfalls ist der Grund für mein langes – langes? (schon wieder) Schweigen in diesem Blog. Natürlich konnte ich mich darauf nicht konzentrieren, und vielleicht kann ich das auch noch länger nicht, wobei ich auch merke, wie wichtig es ist, zu schreiben, vielleicht wird es sogar immer wichtiger für mich. Ebenso wichtig bleiben mir meine kulturellen Unternehmungen, sie geben mir wie mein Alltag eine Struktur, die ich in dieser Zeit um so nötiger brauche. Und das darüber schreiben, das brauche ich auch.

Hier kommt ein isländisches Volkslied, dessen tiefere Bedeutung mir erst vor kurzem aufgegangen ist. Und wenigstens kann ich sagen:  er hat den Weg genommen,  er ist wohlbehalten angekommen, unerschrocken – ja, tatsächlich! Und im Frieden mit sich.